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Donnerstag, 20. November 2014

“物以稀为贵. (Wu yi xi wei gui.)”– Objects that are rare are precious

 Being a foreigner in China

If you ever plan going to China there is something you need to know: You will get a lot of attention! People will stare at you and talk about you standing right beside you and they won't stop even if you catch them out. The only time that most Chinese have the chance to see a white face or a non-Chinese face is probably on TV or in the movies. Being able to see someone like that, up close and personal, is a pretty big deal for most of them. Toddlers are sometimes pointing at foreigners and yell, “外国人 (Foreigner)!” If you reply to the ashamed moms' "oh sorry, sorry..." with a friendly "没关系(no worries)" they will have an even more surprised face expression than their kids had before. Even if you know only a tiny little bit of chinese you will have a lot of advantages in daily life: you don't have to pay for your drinks in bars, people will not only explain the way to you but give you company to make sure you find the right way and you can easily change from being the last one in row to being the very first one without others complaining about that kind of rude behaviour.

Unfortunately there are also some disadvantages of being white and big eyed here: It can be hard to find friends, at least "true" friends. Europe is trendy, Europe is beautiful and of course everyone in Europe is rich. For some chinese students having a foreign friend is like having a fancy new Gucci bag. Even though it doesn't go with the rest of your outfit you want the world to know that you have it. And to make sure that as many people as possible recognize your new "western accessory" you take photos and share it with headlines like "had an amazing time <3 <3" on Wechat. That this "amazing time" in fact was nothing more than a 5 five minute small talk on the street is irrelevant. If you are looking for a real friendship based on trust, respect and common interests rather than being just a figurehead on someone elses social networks, you have to be both patient and critical. No matter how good it might feel at the beginning on the long run it will make you feel uncomfortable to be put on a pedestal just because of your origins.



Photo by Maria Hochleitner


Maybe we have to see China's obsession with Western beauty standards and Western culture as a relict from the past when after years of being dominated by foreign powers they felt they needed to emulate the West in order to modernize. But shouldn't a country whose economy is the second largest in the world, be confident enough to show their face to all the others out there!? It seems like especially China's youth would give anything to be a part of "the western world" which is considered the land of milk and honey. What most people here don't understand is that Europe is not the centre of the universe and just because our beer may taste a little bit better and our eyes are a bit bigger doesn't mean that we are first class people. Instead of trying to imitate the western way of life, chinese people should start to be proud of who they are and what they have achieved so far. It makes me kind of sad that many young people in China are ashamed of being rooted in a cultural background that is so fascinating and unrivalled like almost nowhere else in the world.

Sonntag, 14. September 2014

Erstmal vor der eigenen Haustür kehren

Warum Chinas Müll uns alle angeht

Müll - ein Thema mit dem wir uns in Europa tagtäglich auseinander setzen. Zumindest denken wir das...Wir trennen den Biomüll vom Restmüll und kehren artig alles weg was vor unserer eigenen Haustür liegt. Ganz nach dem Motto "aus den Augen aus dem Sinn", ist das Thema Müllentsorgung dann für uns abgeschlossen. Doch reicht das wirklich aus? Was passiert mit unserem alten Fernseher nachdem wir ihn "ordnungsgemäß entsorgt" haben!?
Hier in China wird man ständig mit dieser Thematik konfrontiert, denn Müll ist allgegenwärtig: Auf den Gehwegen und in den Hinterhöfen vieler Restaurants und Geschäfte türmen sich Berge an Abfall. Dass diese später einmal umweltfreundlich recyclet und sogar in  nutzbare Energie umgewandelt werden, das ist schwer vorstellbar. Doch von einem Land wie China, das in Europa nun nicht gerade für sein großes Engagement in Sachen Umweltschutz bekannt ist, erwartet man sowas auch nicht. Zugegebenermaßen bringt es sogar ein gewisses Maß an Erleichterung mit sich beim Stichwort "Umweltverschmutzer" sofort in Richtung Reich der Mitte deuten und so das letzte Mal als man Batterien einfach so in den Hausmüll geworfen hat ruhigen Gewissens vergessen zu können.

Etwa 40 Prozent des globalen Mülls wird in offenen Feuern verbrannt, wodurch enorme Mengen an Treibhausgasen entstehen und gesundheitsschädliche Partikel, Blei und Gase sich ungehindert in der Luft verteilen. In China ist die Luftverschmutzung nicht - wie immer in aller Munde - nur auf den dichten Verkehr und die Feinstaubbelastung durch ungefilterte Autoabgase zurückzuführen: Ganze 20 Prozent aller Schmutzpartikel in der Luft sind das Resultat offener Müllverbrennung!
Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs, denn die Arbeiter (und teilweise auch deren Kinder die zwischen den giftigen Abfallbergen spielen) sind tagtäglich den gifitgen Dämpfen und ätzenden Reinigungsmitteln ausgesetzt und das meist sogar ganz ohne entsprechende Schutzkleidung. Viele der Dörfer nahe der Müllverbrennungsanlagen sind rund um die Uhr umgeben von schwarzem Rauch und die meisten Arbeiter erkranken nach nur wenigen Jahren an Krebs oder haben Herz-Kreislauf-Beschwerden, oder sie leiden an Hautkrankheiten, ausgelöst durch die ätzenden Chemikalien. Außerdem herrscht Trinkwasserknappheit, da das Wasser durch die Arbeiten verunreinigt und nahezu ungenießbar geworden ist.

Das alles klingt erschreckend, doch noch viel erschreckender ist es, dass wir mitverantwortlich dafür sind! Rein theoretisch ist der Export von gefährlichem Abfall durch das Basler Übereinkommen der Vereinten Nationen genauestens geregelt, jedoch gibt es immer noch Schlupflöcher (das exportieren eines funktionstüchtigen Gebrauchtfernsehers ist beispielsweise vollkommen legal), welche es ermöglichen sogar gefährliche Abfälle aus Europa nach Asien oder Afrika zu verschiffen. Der Handel, vorallem mit Elektronikschrott boomt und der sogenannten "Müllmafia" das Handwerk zu legen ist aufgrund der rechtlichen Lage sehr schwierig.
Doch auch auf komplett legalem Weg werden Unmengen an "ungefährlichem" Plastik- oder Papiermüll nach Asien verschifft, um dort unter völlig unkontrollierten Bedingungen recyclet zu werden. Dass das was sich für uns nach einer umweltfreundlichen und zukunftsweisenden Entsorgungsmethode anhört, für viele Menschen vor Ort tödlich endet und die Umwelt extrem belastet, darüber sind wir uns gar nicht im Klaren.
Wenn wir das nächste mal beim Thema Umweltverschmutzung mit erhobenem Zeigefinger in Richtung China zeigen, sollten wir uns bewusst machen, dass das worauf wir da gerade zeigen, zu einem großen Teil auch unser Müll ist und nur weil dieser die Landesgrenzen verlassen hat, bedeutet das nicht dass wir uns unserer Verantwortung entziehen und den Dingen einfach ihren Lauf lassen können. Es ist schließlich immer noch unser Abfall der die Umwelt verschmutzt, wenn auch an einem anderen Ort und unter einem anderen Namen.

Literatur:
http://archive.basel.int/natreporting/compilations.html
http://ban.org/E-waste/technotrashfinalcomp.pdf
http://www.natur.de/de/20/Luftverschmutzung-durch-Muellverbrennung-schlimmer-als-gedacht,1,,1502.html
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/uno-studie-zu-elektroschrott-europas-gift-verseucht-spielplaetze-in-afrika-a-794843.html

Bei der Weiterverarbeitung kennen chinesische Recycling-Unternehmen keine Skrupel hinsichtlich der Gesundheitsgefährdung von Mitarbeitern oder Umweltzerstörung. Der chinesische Fotograf Wang Jiuliang dokumentiert seit Jahren, wie Wanderarbeiter ungeschützt giftigen Dämpfen und ätzenden Reinigungsmitteln ausgesetzt werden oder wie ungeklärte Abwässer von Recycling-Firmen Flüsse verseuchen. - See more at: http://www.21china.de/wirtschaft/dreckige-geschaefte-westliche-muell-exporte-nach-china/#sthash.DikWQtiA.dpuf
Bei der Weiterverarbeitung kennen chinesische Recycling-Unternehmen keine Skrupel hinsichtlich der Gesundheitsgefährdung von Mitarbeitern oder Umweltzerstörung. Der chinesische Fotograf Wang Jiuliang dokumentiert seit Jahren, wie Wanderarbeiter ungeschützt giftigen Dämpfen und ätzenden Reinigungsmitteln ausgesetzt werden oder wie ungeklärte Abwässer von Recycling-Firmen Flüsse verseuchen. - See more at: http://www.21china.de/wirtschaft/dreckige-geschaefte-westliche-muell-exporte-nach-china/#sthash.DikWQtiA.dpuf
Bei der Weiterverarbeitung kennen chinesische Recycling-Unternehmen keine Skrupel hinsichtlich der Gesundheitsgefährdung von Mitarbeitern oder Umweltzerstörung. Der chinesische Fotograf Wang Jiuliang dokumentiert seit Jahren, wie Wanderarbeiter ungeschützt giftigen Dämpfen und ätzenden Reinigungsmitteln ausgesetzt werden oder wie ungeklärte Abwässer von Recycling-Firmen Flüsse verseuchen. - See more at: http://www.21china.de/wirtschaft/dreckige-geschaefte-westliche-muell-exporte-nach-china/#sthash.DikWQtiA.dpuf

Freitag, 1. August 2014

Aufgeräumt!

 Mir doch egal ob der Kommunismus in China noch lebt

"Ordnung ist das halbe Leben" - ja das pflegte schon Oma immer zu sagen und was damals für Omas Haushalt galt, kann in der Politik doch sicherlich auch nicht falsch sein.
Um heutzutage den Überblick über politische Weltgeschehnisse zu behalten, bedarf es täglicher Recherche, kritischem Hinterfragen und dem ständigen Beschaffen von neuen Informationen aus unterschiedlichen Quellen.
Das kann unter Umständen ein ganz schönes Chaos in unserem Kopf hinterlassen.
Aus diesem Grund versuchen wir alles zu ordnen und fein säuberlich beschriftet in Schubladen abzulegen.
Dinge beim Namen nennen zu können lässt sie viel weniger bedrohlich wirken und nimmt uns den Druck ständig nach einer neuen Definition dafür zu suchen.
Vor der großen kommunistischen Macht China haben wir zwar immer noch Angst, jedoch gibt uns das Einteilen in die Kategorie Kommunismus das Gefühl zumindest zu wissen womit man es tun hat. Ob China nun wirklich so kommunistisch ist, wie überall behauptet wird, spielt dabei keine Rolle. Inwiefern ein Land in dem das Bilden von Gerwerkschaften offiziell verboten ist, das vom Einführen eines Mindestlohns vermutlich noch viel weiter entfernt ist als wir hier in Deutschland und dessen Wirtschaft sich dem Westen gegenüber immer mehr öffnet, sich wirklich blind dem Kommunismus verschrieben hat, ist in meinen Augen eher fragwürdig. Aber wir scheinen uns wohl damit zu fühlen alles zu kategorisieren und vielleicht macht es uns das auch leichter an unserem gewohnten Weltbild festzuhalten: "Mag ja sein, dass China jetzt Exportweltmeister ist, ABER wäre da nicht der Kommunismus, das ist ja schon noch etwas rückständig, dass die noch keine Demokratie dort haben."
Rückständig, das klingt doch gleich viel weniger bedrohlich und passt hervorragend zu den Ablagen "Billiglohnländer" und "Umweltverschmutzer" welche man gleich daneben finden kann.
Das mag jetzt etwas überspitzt ausgedrückt sein, aber sein wir doch mal ehrlich: Manchmal ist es einfach bequemer der ersten reißerischen Schlagzeile, die uns auf dem Weg zur Arbeit unter die Augen kommt, Glauben zu schenken, als erst nach mindestens drei voneinander unabhängigen Quellen zu suchen, die dies bestätigen. Sich dann auch noch immer wieder von Neuem mit den verschiedensten Themen auseinanderzusetzen und ständig am Ball zu bleiben, das ist zweifelsohne anstrengend. Für viele Menschen zu anstrengend.
Und so bauen wir alle nach und nach unser eigenes, kleines Weltbild das wir als so schön und passend befinden, dass wir scheinbar nur sehr ungern Änderungen daran vornehmen. Verschwindet unser Wille die Welt verstehen zu wollen ganz leise und unbemerkt hinter dem Vorwand sie doch schon längst verstanden und ordnungsgemäß verstaut zu haben?
Es gibt kein "Stadardweltbild" das richtiger und wahrheitsgemäßer ist als alle anderen und nach welchem sich jeder richten sollte, jedoch kann es sicherlich nicht falsch sein sich hin und wieder durch lange nicht geöffnete Schubladen zu wühlen und vielleicht etwas Chaos zuzulassen um möglicherweise genau dadurch den Überblick zu behalten.