Warum Chinas Müll uns alle angeht
Müll - ein Thema mit dem wir uns in Europa tagtäglich auseinander setzen. Zumindest denken wir das...Wir trennen den Biomüll vom Restmüll und kehren artig alles weg was vor unserer eigenen Haustür liegt. Ganz nach dem Motto "aus den Augen aus dem Sinn", ist das Thema Müllentsorgung dann für uns abgeschlossen. Doch reicht das wirklich aus? Was passiert mit unserem alten Fernseher nachdem wir ihn "ordnungsgemäß entsorgt" haben!?
Hier in China wird man ständig mit dieser Thematik konfrontiert, denn Müll ist allgegenwärtig: Auf den Gehwegen und in den Hinterhöfen vieler Restaurants und Geschäfte türmen sich Berge an Abfall. Dass diese später einmal umweltfreundlich recyclet und sogar in nutzbare Energie umgewandelt werden, das ist schwer vorstellbar. Doch von einem Land wie China, das in Europa nun nicht gerade für sein großes Engagement in Sachen Umweltschutz bekannt ist, erwartet man sowas auch nicht. Zugegebenermaßen bringt es sogar ein gewisses Maß an Erleichterung mit sich beim Stichwort "Umweltverschmutzer" sofort in Richtung Reich der Mitte deuten und so das letzte Mal als man Batterien einfach so in den Hausmüll geworfen hat ruhigen Gewissens vergessen zu können.
Etwa 40 Prozent des globalen Mülls wird in offenen Feuern verbrannt, wodurch enorme Mengen an Treibhausgasen entstehen und gesundheitsschädliche Partikel, Blei und Gase sich ungehindert in der Luft verteilen. In China ist die Luftverschmutzung nicht - wie immer in aller Munde - nur auf den dichten Verkehr und die Feinstaubbelastung durch ungefilterte Autoabgase zurückzuführen: Ganze 20 Prozent aller Schmutzpartikel in der Luft sind das Resultat offener Müllverbrennung!
Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs, denn die Arbeiter (und teilweise auch deren Kinder die zwischen den giftigen Abfallbergen spielen) sind tagtäglich den gifitgen Dämpfen und ätzenden Reinigungsmitteln ausgesetzt und das meist sogar ganz ohne entsprechende Schutzkleidung. Viele der Dörfer nahe der Müllverbrennungsanlagen sind rund um die Uhr umgeben von schwarzem Rauch und die meisten Arbeiter erkranken nach nur wenigen Jahren an Krebs oder haben Herz-Kreislauf-Beschwerden, oder sie leiden an Hautkrankheiten, ausgelöst durch die ätzenden Chemikalien. Außerdem herrscht Trinkwasserknappheit, da das Wasser durch die Arbeiten verunreinigt und nahezu ungenießbar geworden ist.
Das alles klingt erschreckend, doch noch viel erschreckender ist es, dass wir mitverantwortlich dafür sind! Rein theoretisch ist der Export von gefährlichem Abfall durch das Basler Übereinkommen der Vereinten Nationen genauestens geregelt, jedoch gibt es immer noch Schlupflöcher (das exportieren eines funktionstüchtigen Gebrauchtfernsehers ist beispielsweise vollkommen legal), welche es ermöglichen sogar gefährliche Abfälle aus Europa nach Asien oder Afrika zu verschiffen. Der Handel, vorallem mit Elektronikschrott boomt und der sogenannten "Müllmafia" das Handwerk zu legen ist aufgrund der rechtlichen Lage sehr schwierig.
Doch auch auf komplett legalem Weg werden Unmengen an "ungefährlichem" Plastik- oder Papiermüll nach Asien verschifft, um dort unter völlig unkontrollierten Bedingungen recyclet zu werden. Dass das was sich für uns nach einer umweltfreundlichen und zukunftsweisenden Entsorgungsmethode anhört, für viele Menschen vor Ort tödlich endet und die Umwelt extrem belastet, darüber sind wir uns gar nicht im Klaren.
Wenn wir das nächste mal beim Thema Umweltverschmutzung mit erhobenem Zeigefinger in Richtung China zeigen, sollten wir uns bewusst machen, dass das worauf wir da gerade zeigen, zu einem großen Teil auch unser Müll ist und nur weil dieser die Landesgrenzen verlassen hat, bedeutet das nicht dass wir uns unserer Verantwortung entziehen und den Dingen einfach ihren Lauf lassen können. Es ist schließlich immer noch unser Abfall der die Umwelt verschmutzt, wenn auch an einem anderen Ort und unter einem anderen Namen.
Literatur:
http://archive.basel.int/natreporting/compilations.html
http://ban.org/E-waste/technotrashfinalcomp.pdf
http://www.natur.de/de/20/Luftverschmutzung-durch-Muellverbrennung-schlimmer-als-gedacht,1,,1502.html
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/uno-studie-zu-elektroschrott-europas-gift-verseucht-spielplaetze-in-afrika-a-794843.html
Bei
der Weiterverarbeitung kennen chinesische Recycling-Unternehmen keine
Skrupel hinsichtlich der Gesundheitsgefährdung von Mitarbeitern oder
Umweltzerstörung. Der chinesische Fotograf Wang Jiuliang dokumentiert
seit Jahren, wie Wanderarbeiter ungeschützt giftigen Dämpfen und
ätzenden Reinigungsmitteln ausgesetzt werden oder wie ungeklärte
Abwässer von Recycling-Firmen Flüsse verseuchen. - See more at:
http://www.21china.de/wirtschaft/dreckige-geschaefte-westliche-muell-exporte-nach-china/#sthash.DikWQtiA.dpuf
Bei
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Skrupel hinsichtlich der Gesundheitsgefährdung von Mitarbeitern oder
Umweltzerstörung. Der chinesische Fotograf Wang Jiuliang dokumentiert
seit Jahren, wie Wanderarbeiter ungeschützt giftigen Dämpfen und
ätzenden Reinigungsmitteln ausgesetzt werden oder wie ungeklärte
Abwässer von Recycling-Firmen Flüsse verseuchen. - See more at:
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Skrupel hinsichtlich der Gesundheitsgefährdung von Mitarbeitern oder
Umweltzerstörung. Der chinesische Fotograf Wang Jiuliang dokumentiert
seit Jahren, wie Wanderarbeiter ungeschützt giftigen Dämpfen und
ätzenden Reinigungsmitteln ausgesetzt werden oder wie ungeklärte
Abwässer von Recycling-Firmen Flüsse verseuchen. - See more at:
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